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Der Fachmann rät: Neuansaat und Nachsaat bei der Regeneration

neuansaat_nachsaat_001Lolium perenne, das Ausdauernde Weidelgras, und Poa pratensis, die Wiesenrispe, sind die zwei Arten, die auf stark strapazierten Sportrasenflächen verwendet werden. Als sogenanntes horstbildendes Gras ist Lolium perenne in der Lage, bei regelmäßigem Schnitt, viele Seitentriebe zu bilden, was zu einer hohen Narbendichte führt, jedoch ist es nur eingeschränkt in der Lage Lücken zu schließen.

Poa pratensis bildet unterirdische Ausläufer, die zum einen die Grasnarbe stabilisieren, auch wenn sie stark abgespielt ist, zum anderen ist sie dadurch befähigt, in Lücken zu wachsen und diese zu schließen. Leider ist die Art aber durch eine ausgesprochen langsame Keimung und Jugendentwicklung gekennzeichnet, was schon die Etablierung in der Neuansaat, erst recht aber bei der Nachsaat problematisch macht.

Unter optimalen Bedingungen keimt Lolium perenne bereits nach 5-7 Tagen, Poa pratensis jedoch erst nach 13-14 Tagen. Dieser Unterschied verstärkt sich noch unter weniger günstigen Bedingungen. Trotz dieser negativen Eigenschaft können wir auf diese Art nicht verzichten, da funktionsfähige Sportrasenflächen nicht nur mit dem horstbildenden Weidelgras zu halten sind. Somit gibt es bereits seit längerer Zeit verschiedene Bestrebungen, die Keimdauer der Wiesenrispe zu verkürzen.

Das bekannteste Verfahren ist die Headstart®-Behandlung. Das Aufbringen sollte möglichst kurz vor der Ansaat erfolgen, da die Wirksamkeit im Verlauf weniger Monate deutlich nachlässt. Wichtig ist also ein vertrauenswürdiger Saatgutlieferant, der das vorbehandelte Saatgut kurzfristig bezieht und in die Mischungen einbaut.

Ein weiteres Verfahren ist die sogenannte Vorkeimung, bei der durch gezielte Einwirkung von Wasser und Wärme erste Keimprozesse in Gang gesetzt werden, die dann durch Rücktrocknung abgebrochen werden und bei der späteren Ansaat einen zeitlichen Vorsprung bewirken.
Egal ob Headstart® oder Vorkeimung – Wunder werden nicht erzielt. Unter optimalen Bedingungen kann die Keimzeit der Wiesenrispe um 1-2 Tage reduziert werden, liegt aber immer noch deutlich über der des Weidelgrases. Je schlechter die Bedingungen, desto größer ist der Unterschied, es kann also auch ca. 4-5 Tage Vorsprung erreicht werden. Auch wenn diese Zahlen gering erscheinen, bietet sich damit mittelfristig doch ein Vorteil für den sich entwickelnden Bestand. Ebenso ist der Einsatz bei der Regeneration zu empfehlen. Dort steht meist nur ein kurzer Zeitraum ohne Belastung zur Verfügung, der Nutzen ist also umso größer. Wird auf Sportrasenflächen immer nur eine reine Lolium-Mischung zur Nachsaat verwendet, wird der Bestand über kurz oder lang nur noch aus Lolium perenne und unerwünschten Arten wie der Jährigen Rispe – Poa annua – bestehen.

Fazit: Ist nur eine kurze Phase der Sperrung des Platzes möglich oder ist gar eine Winternachsaat erforderlich, sollten reine Lolium-Mischungen verwendet werden. Bei längeren Spielpausen und wärmerer Witterung muss unbedingt eine Nachsaatmischung mit Wiesenrispe verwendet werden.  Dabei ist die Verwendung des etwas teureren behandelten Saatgutes gemessen am Gesamtaufwand der Maßnahme relativ gering.